Sprachpaten/-patinnen

Sprachpaten/Innen

Sprachpat*innen

Sprachpat*innen unterstützen Kinder aus bildungsfernen Familien dabei, die Sprachkompetenz zu erwerben, die sie brauchen, um in unserer Gesellschaft Schritt halten zu können: im Bildungssystem und im sozialen Miteinander.

Die Pat*innen treffen sich 1x pro Woche mit einer Kleinstgruppe von 2 – 4 Grundschüler*innen in der Schule zum gemeinsamen Spiel: Spiele, die die Kinder gezielt in Sprechsituationen hineinführen. Spielen macht Spaß, und hier muss jeder, der Spaß haben will, möglichst gut mit der Sprache umgehen können. Zugleich macht jedes Spiel klar, dass Regeln eingehalten werden müssen.

Die Tätigkeit erfordert keine Fachkenntnisse, wohl aber Freude am spielenden Umgang mit Kindern und die nötige Geduld, um sich auf die speziellen Schwierigkeiten dieser Kinder einzulassen.

Die regelmäßigen Sprachpatentreffen dienen dem Austausch und der begleitenden Fortbildung.
Spiel – Spaß – Sprache

Der Kinderschutzbund hat mit dem Schuljahr 2007/2008 ein Projekt „Sprachpatenschaft“ auf den Weg gebracht, das einen Beitrag leisten soll zur Verbesserung der Sprachkompetenz von Grundschulkindern.

Das Projekt hat 2009 den 1. Preis gewonnen bei dem Wettbewerb des Paritätischen Bildungswerkes NRW:

„Blickpunkt Migration“
Bildung als Brücke zur Integration
Ein Preis für kreative und fortschrittliche Bildungsarbeit in NRW

Der Erwerb von Sprachkompetenz erfolgt nicht allein durch Erlernen der korrekten Sprache, sondern ist angewiesen auf kontinuierliche Übungsprozesse, in denen das Erlernte über vielfältige Assoziationsprozesse verankert und auch wieder abrufbar gemacht wird. Nur so kann Sprache zum Handwerkszeug werden, das zum Erwerb von Wissen und zum Austausch mit Anderen dienen kann.

Ist dieses Handwerkszeug nur eingeschränkt verfügbar, bleiben viele Wissensbereiche verschlossen und die Kommunikation wird notwendig auf die körperliche Ebene verlagert, womit bei Konflikten der Schritt von der Kraft zur Gewalt nicht weit ist.

Somit entscheidet die Qualität der Sprachkompetenz ganz wesentlich mit über

  • die Qualität der Welterfassung und
  • die Qualität des sozialen Miteinanders.

Kindern aus Familien mit geringen Kenntnissen der deutschen Sprache oder aus solchen mit vorwiegend restringiertem Sprachmuster fehlt das außerschulische Übungsfeld, das für eine sichere und differenzierte Sprachbeherrschung unverzichtbar ist. Der Umgang mit den modernen Medien verschärft diese Problematik meist noch.
Der Kinderschutzbund gibt den Kindern „Sprachpat*innen“ an die Seite, die mindestens einmal in der Woche für sie da sind und sich mit ihnen in spielerischer Form in „sprachanregende“ Situationen begeben. Medium für das Lernen sind Spiel und Spaß in einem Miteinander frei von Druck. Die Motivation zum Lernen erwächst aus der Motivation, miteinander zu spielen. Die Beziehung Kind – Sprachpat*in sollte möglichst über wenigstens ein Jahr konstant sein, da ein Vertrauensverhältnis  so die Schwelle zum sprachlichen Austausch niedrig halten kann.

Weitere Auskünfte in unserer Geschäftsstelle Tel: (0203) 35 35 22